Schlossberg Pforzheim
Schlossberg 2030 Grüne Mitte
Gemeinsam mit zwei weiteren Planungteams sind wir von der Stadt Pforzheim zum Werkstattverfahren um die Entwicklung des Schlossbergs eingeladen worden. Mit drei öffentlichen Terminen wurden unterschiedliche Planungsansätze identifiziert und von den jeweiligen Teams ausgearbeitet.
Unser Ansatz: Die Grüne Mitte.
Durch den Rückbau der vierspurigen Schlossbergstraße hat Pforzheim die Möglichkeit, im Herzen der Stadt einen zentralen, urbanen Park zu schaffen. Eine durchgehende Gestaltung vereint den Freiraum rund um die Schlossbergkirche zu einem zusammenhängenden Park: Somit ist das Bewahren und Ausbauen der Grünanlagen die Leitidee unserer Arbeit.
Kleinere architektonische Eingriffe in Bestandsstrukturen und wenige punktuell ergänzten Neubauten schaffen einen starken Rand von hoher öffentlicher Qualität. Der Schlossberg wird ein Ort für alle. Ein Park, der an der historisch so wichtigen und städtisch so zentralen Lage klar öffentliche Interessen über private stellt und für die Stadt dauerhaft gesunde Verhältnisse schafft.
Der Schlossbergpark
Der Entwurf des Parks gliedert den Schlossberg in vier Hauptbereiche:
1. Der Kirchberg bildet die Mitte des Schlossbergparks. Er dient als Verteiler und Verknüpfer der umliegenden Bereiche und Institutionen. Von der neuen Terrasse wird die Silhouette des Schwarzwald erkennbar und in Szene gesetzt.
2. Das Parkband schließt mit urbanen Qualitäten an die Stadtachse an und bildet ein grünes Entrée vom Bahnhof aus. Das terrassierte Gelände ist mit gastronomischem Angebot, Orten des Spielens und Verweilens sowie Naturräumen bestückt.
3. Das Schlossbergzentrum wird zurückgebaut. Der an seiner Stelle neu und offen gestaltete Schlossgarten ist ein Ort der Ruhe, wo mobile Sozialarbeit sozialen Spannungen begegnet. Temporär kann sich der Garten in ein Festival verwandeln.
4. Am Leitgastturm knüpft der Hügel der Jugend an die Schlossbergschule an. Frei zugängliche Plätze verbinden die Höhenniveaus und ergänzen den Schulhof. Ein Haus der Jugend gibt der jungen Generation einen selbstorganisierten Raum für Veranstaltungen, Lerngruppen und Freizeit.
Fokusräume
Entrée
Der durch das grüne Entrée freiräumlich gestärkte Bereich wird zusätzlich durch einen transparent gehaltenen Neubau räumlich gefasst. Mit Blickbezug zum Bahnhof, der Nordstadt, dem Schlossberg und der gesamten Innenstadt eignet sich dieser Ort ideal für eine langfristig angelegte Positionierung der Pforzheimer Tourist-Info. Durch den Projektraum und Ausstellungsflächen kann dieser Ort bestens genutzt und dadurch der Ort zusätzlich belebt werden.
Stadtlabor
Vom ehemaligen Schlossbergzentrum bleibt der Luthersaal erhalten. Dieser wird als StadtLabor, Haus der Vereine sowie Gemeinschaftort für nachbarschaftliche Veranstaltungen umgenutzt. Ziel wäre eine starke Nutzungsauslastung durch sich ergänzende, spezifische Angebote, welche einen breiten Kreis an Nutzer:innen und Akteur:innen anziehen und den Freiraum zu verschiedensten Tag- und Nachtzeiten aktivieren. Mit der Um- und Nachnutzung des Luthersaals kann Pforzheim exemplarisch darstellen, wie erhaltenswerter Bestand der Nachkriegsmoderne auch einen gesellschaftlichen Wert erhalten kann.
Haus der Jugend
Ein Haus der Jugend gibt der jungen Generation einen selbstorganisierten Raum für Veranstaltungen, Lerngruppen und freizeitliches Beisammensein. Dieser Baustein kommt den geäußerten Bedarfen an einem Ort für Schüler:innen und Jugendliche nach. Das Projekt könnte beispielsweise in Kooperation mit dem Stadtjugendring, dem Jugendgemeinderat und aktiven Jugendlichen aus Pforzheim in gemeinsamer Zusammenarbeit auf den Weg gebracht werden.
Kreativquartier
Das Kreativquartier bietet die Chance, durch heterogene Gebäudetypen mit abwechslungsreichen Wohn- und Arbeitseinheiten in verschiedenen Größen ein kleinteiliges, dennoch stark verdichtetes, lebendiges und kreatives Miteinander herzustellen. Dieser durchlässige, in seinen Raumkanten ausdifferenzierte städtische Block vermittelt zwischen der zentralen Innenstadt sowie den südlich und östlich angrenzenden Gebieten. Durch das Mischnutzungskonzept birgt das Areal das Potenzial entlang der Kreativachse ein Zentrum mit Strahlkraft auch über die Stadt hinaus zu werden.
Ort
Pforzheim, Schlossberg
Zeitraum
Oktober 2022 – März 2023
Auftraggeber•innen
Stadt Pforzheim
Team
Studio Malta mit
Landschaftsplanung: Lavaland + Treibhaus Berlin
Weitere Planungsteams
Studio MRA + Daniel Schönle Architektur und Stadtplanung
Agence Ter